Die Fledermäuse
Fledermäuse sind in unseren Breiten keine dauernden Höhlenbewohner, sondern nur Höhlengäste. Sie suchen im Bereich des Mittelsteirischen Berglandes, genauer im Weizer Bergland Höhlen, Stollen und Keller für ihre Winterruhe auf.
Das Katerloch liegt in ca. 900 m Seehöhe (Eingang) und ist wegen seines relativ großen Einganges und dem damit verbundenen Einströmen von kalter Luft im Winter auch als statische Eishöhle mit Eisbildungen im Winter und Frühjahr zu bezeichnen. Wegen der relativ niederen Durchschnittstemperatur von ca. 5 ° Celsius findet man in der Höhle selten wärmeliebende Fledermausarten wie die "Kleine Hufeisennase" oder die "Wimperfledermaus".
Schon kurz nach dem Sommer kann man vereinzelt Fledermäuse, teilweise auch tagsüber, in der Höhle fliegend beobachten. Wann der Großteil der im Winter in der Höhle anzutreffendenTiere in die Höhle einzieht, hängt davon ab, wie mild oder streng der Herbst ist.
Seit 2003 werden wieder regelmäßig Fledermauszählungen im Katerloch durchgeführt, wobei nur die auch als Schauhöhle ausgebauten Teile der Höhle untersucht werden. Als derzeitigen Höchststand konnten im Jahr 2003 108 Fledermäuse gezählt werden. Seit damals konnten 5 Fledermausarten beobachtet werden:
Dass das Katerloch früher wesentlich mehr Bedeutung als Winterquartier hatte, belegen Zählungen aus den 1950er Jahren, wobei geschätzte 300 – 500 Kleine Mausohren (Myotis blythi) angetroffen wurden. Heute ist diese Art vom Aussterben bedroht.
Wesentlich zur Kenntnis der Fledermausfauna des Katerloches trugen Untersuchungen in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts von Dr. Kurt Bauer bei (BAUER 1987). Bauer beobachtete und sammelte Belege von 15 Fledermausarten, dabei gelang der Erstnachweis der Teichfledermaus für Österreich (holozäne Knochenfunde).
Folgende Arten wurden nachgewiesen (incl. Nachweise seit 2003):
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Um die Fledermäuse in ihrer Winterruhe nicht zu stören, werden Führungen ins Katerloch nur von April bis Oktober durchgeführt.
LITERATUR:
BAUER, Kurt (1987) - Die holozäne Fledermausfauna des Katerloches bei Weiz, Steiermark (Mamm., Chiroptera). Mitt. Abt. Zool. Landesmus. Joanneum, Heft 40, Seiten 25-40, Graz 1987
STROUHAL, Hans & VORNATSCHER, Josef (1975) - Katalog der rezenten Höhlentiere Österreichs, Wiss. Beih. Zur Zeitschrift „Die Höhle“, 24, Seite 518, 519, Wien, Dez. 1975
Der Namensgeber des Katerlochs:
Der „Eulenkater“ oder auch Waldkauz (Strix aluco)
Der Namensgeber des Katerlochs gehört zur Familie der Eulen (Unterfamilie Ohreulen und Käuze). Die Menschen der Region beobachteten, wie der sog. „Eulenkater“, die lokale Bezeichnung für eine männliche Eule, ins Loch im Berg flog. Die Bezeichnung „Katerloch“ war das logische Ergebnis.
Vorkommen
Der Waldkauz als häufigster europäischer Eulenvogel besiedelt fast ganz Europa, mit Ausnahme von Island, Irland und dem Norden von Skandinavien. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich außerhalb von Europa bis nach China und Korea.
Der Waldkauz bevorzugt lichte Laub- und Mischwälder in reichstrukturiertrer Landschaft. Aber auch Parklandschaften, Friedhöfe und Gärten mit alten Baumbeständen bieten ihm geeigneten Lebensraum, so dass man ihn auch in Ortschaften antreffen kann.
Erscheinungsbild
Der Waldkauz ist ca. 40 cm hoch und wiegt nur 450-550g. Seine Flügelspannweite misst fast einen Meter. Das Gefieder ist entweder kastanienbraun oder von grauen Grundton. Beide Varianten sind aber unregelmäßig gesprenkelt, wodurch der Waldkauz sehr gut getarnt ist. Die Geschlechter können anhand des Erscheinungsbildes nicht unterschieden werden.
Sinne
Das Sehvermögen des Waldkauzes ist sowohl nachts wie auch bei Tage sehr gut. Seine Augen sind (wie bei allen Eulen) starr nach vorne gerichtet. Dadurch ist das Gesichtsfeld, d.h. der Raum, der ohne Kopf- oder Augenbewegung gesehen werden kann, relativ klein. Dies wird aber durch den beweglichen Kopf ausgeglichen, der um 270 Grad drehbar ist. So kann der Waldkauz über die rechte Schulter schauen, wenn er den Kopf nach links dreht.
Das Gehör ist für die nachjagenden Eulen das wichtigste Sinnesorgan. Sie können nicht nur die Richtung, sondern auch die Entfernung von den leisesten Geräuschen wahrnehmen.
Lebensweise
Waldkäuze sind überwiegend nachtaktive Vögel. Zwanzig Minuten nach Sonnenuntergang beginnen sie mit der Jagd und durchschnittlich 40 Minuten vor Sonnenaufgang endet ihre Aktivität. Nur während der Jungenaufzucht werden die Käuze schon vor Sonnenuntergang aktiv. Sie leben monogam in Revieren, das in Jagdrevier und Brut-Territorium aufgeteilt ist. Der Unterschied liegt darin begründet, dass Waldkäuze im Jagdrevier nicht so angriffslustig sind wie im Brut-Territorium. Dort dulden sie keine Artgenossen und keine anderen Arten wie z.B. Waldohreule oder Greifvögel.
Tagsüber ruht der Waldkauz in dicht belaubten Kronen, während er im Winter Höhlen oder Nischen aufsucht. Aufgrund seiner guten Tarnung kann er ruhig sitzen bleibt, selbst wenn er entdeckt wird. Man wird auf den Waldkauz am ehesten durch das Gezeter von Kleinvögeln aufmerksam, die den Kauz entdeckt haben. Gelegentlich sitzen Waldkäuze auch im direkten Sonnenlicht, um sich zu wärmen. Im Katerloch hat der „Eulenkater“ ganz bestimmte Plätzchen, die er tagsüber bevorzugt aufsucht.
In der Dämmerung und nachts macht sich der Waldkauz auf zur Nahrungssuche. Meistens sitzt er dazu auf einer Warte (Ansitzjagd) und wartet auf die Geräusche seiner Beutetiere oder er jagt im lautlosen Pirschflug. Seine Nahrung besteht hauptsächlich aus (Fleder) Mäusen und Kleinvögeln. Aber auch größere Tiere wie z.B. Wanderratten, Eichhörnchen oder Tauben gehören zu seinem Nahrungsspektrum. In insektenreichen Jahren stehen auch Nachtfalter u.ä. auf seinem Speiseplan.
Die unverdaulichen Reste wie z.B. Knochen, Haare, Federn werden im Magen zu rundlichen, filzigen Ballen zusammengepreßt und wieder ausgewürgt. Sie werden als Gewölle bezeichnet.
Sein Ruf „kuwitt, kuwitt" wurde in vergangener Zeit des Aberglaubens als „komm mit" übersetzt. Die Präsenz des Kauzennestes sollte angeblich den Tod bringen, was zu Massentötungen von Käuzen jeder Art führte.
Fortpflanzung
Im Februar/März beginnt die Balz bei den Waldkäuzen. In dieser Zeit reagieren die Männchen besonders aggressiv auf männliche Artgenossen, sodass es auch zu Kämpfen kommen kann.
Haben sich zwei Partner gefunden, so bleiben sie ein Leben lang zusammen. Nur in der Zeit nach Beendigung der Jugendaufzucht und der kommenden Balz gehen sie getrennte Wege.
Das Weibchen legt durchschnittlich 3-5 Eier, die es bis zum Schlüpfen der Jungen nach 28 Tagen nur gelegentlich verläßt. In dieser Zeit wird es vom Männchen mitversorgt. Sind die Jungen geschlüpft so kümmert sich das Weibchen um die Jungen, während das Männchen für die Versorgung der Familie zuständig ist. Erst nach 15-20 Tagen, wenn die Jungen nicht mehr gehudert (warmgehalten) werden müssen, unterstützt die Mutter den Vater bei der Nahrungssuche. Die Jungen werden blind geboren; sie öffnen ihre Augen erst nach zehn Tagen. Nach ungefähr vier Wochen verlassen die Jungen erstmals das Nest. Sie werden dann als "Ästlinge" bezeichnet. Sie sind noch nicht flügge, denn das Fluggefieder erhalten sie erst nach sieben Wochen. Mit drei Monaten sind die Jungen völlig unabhängig von den Eltern und müssen deren Revier verlassen.